leinenführigkeit üben

Leinenführigkeit üben – so klappt es stressfrei

Für viele Hundehalter*innen ist die Gassirunde eine Herausforderung. Ihr Hund fängt an, zu bellen, wenn es anderen Artgenossen oder fremden Menschen begegnet. Er kann ein grundsätzliches Problem mit der Leine haben, wirkt verunsichert und hat Angst, sobald er an der Leine geführt wird. Das kann verschiedene Gründe haben. Leinenführung zu trainieren ist ein Prozess und erfordert sowohl Fleiß als auch eine gute Portion Geduld.

Wünschst du dir entspannte und stressfreie Gassirunden mit deinem Hund? In diesem Blogartikel erfährst du mehr über die möglichen Ursachen der Leinenaggression. Ich gebe dir 6 effektive Tipps an die Hand, die dir zu einer Lösung verhelfen können. 

Inhalt

Ursachen der Leinenaggression

Dein Hund wird beim Gassigehen nervös oder sogar aggressiv, wenn er anderen Hunden oder Menschen begegnet? Oder ist eher das Gegenteil der Fall, dass er in Angstzustände verfällt und sich gar nicht mehr bewegt bzw. sich nicht an der Leine führen lässt? Für dieses Verhalten gibt es unterschiedliche Ursachen. Für dich ist es daher wichtig erst einmal zu verstehen, warum dein Hund überhaupt so reagiert. 

Es kann sein, dass er in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat und noch heute davon traumatisiert ist. Jedes Mal, wenn er an der Leine geführt wird, verknüpft er damit negative Erinnerungen. Wurde er früher von einem anderen Hund attackiert? Hatte er vor dir andere Hundebesitzer*innen, die nicht gut mit ihm umgegangen sind, wenn er an der Leine war? Oder ist er noch ein Welpe, der unerfahren ist? Es kann auch einfach sein, dass dein Hund spürt, dass du selbst angespannt bist und er deswegen nervös wird.

Unterschiedliche Bedeutungen des Gassigehens für Hund und Halter*in

Ebenso ist es wichtig zu verstehen, dass die Gassirunde für deinen Hund eine ganz andere Bedeutung hat als für dich als Hundehalter*in.

Für Besitzer*innen stehen bei der Gassirunde das Bewegen an der frischen Luft im Vordergrund, aber auch, dass ihr Vierbeiner sein Geschäft macht. Für den Hund ist das Spazierengehen aber mehr als das. In erster Linie befriedigt er sein Grundbedürfnis, nämlich sich in der freien Natur frei zu bewegen. Er nimmt andere bzw. neue Reize in seiner Umwelt wahr. Sein Sozialverhalten wird gefördert, indem er mit Artgenossen in Berührung kommt.

Ziele des Leinentrainings

Sobald du das Verhalten deines Hundes verstehst, kannst du die Ziele des Trainings festlegen und anfangen, Leinenführigkeit effektiv mit ihm zu üben. Je nach dem welche Ursache hier vorliegt, können verschiedene Ziele aus der Ursache resultieren.

Ein Leinentraining hat aber auch gewisse positive „Nebeneffektive“. Es führt dazu, dass eure Bindung zueinander gestärkt wird. Dein Hund merkt, dass du mehr Zeit mit ihm verbringst und dich mehr mit seinen Bedürfnissen auseinandersetzt. 

Mit dem passenden Leinentraining wirst nicht nur du dich wohler fühlen, sondern auch dein Hund. Eure Alltagssituationen werdet ihr besser meistern können, z.B. auf euren täglichen Gassirunden. Dein Hund wird lernen, entspannt an der Leine zu laufen. Dadurch kommt keine unangenehme Situation mehr zustande.

Leinenführigkeit üben - Die 6 wirksamsten Tipps

Leinentraining muss nicht mit Druck verbunden sein. Es kann dir und deinem Hund sogar viel Freude bereiten. Mit den folgenden 6 Wegen hoffe ich, dass es dir leichter fallen wird, Leinenführigkeit zu trainieren.

Tipp 1: Ursache finden

Bevor du also mit dem eigentlichen Training loslegst, solltest du erst einmal die Ursache abklären. Sie ist die Basis dafür, um das passende Training auf deinen Hund individuell abzustimmen.

Tipp 2: Die passende Technik

Es gibt nicht die eine Lösung, die zu allen Zielen führt. Denke daran, dass jeder Hund wie jeder Mensch auch, unterschiedliche Bedürfnisse hat. Wenn du also herausfindest, was dein Hund mag und was nicht, welches Verhalten er in welcher Situation ausübt, bist du in der Lage, die passende Trainingstechnik anzuwenden. 

Tipp 3: Grundhaltung ändern

Dein Verhalten wirkt sich ebenso auch auf das Verhalten deines Hundes aus. Versuch‘ also gelassen und entspannt zu bleiben, egal wie die Situation gerade aussehen mag. Das Ziehen oder Zerren an der Leine wirkt sich ebenso kontraproduktiv aus.

Denke immer daran, dass in dem Begriff der Leinenführigkeit zwei Bedeutungen stecken: „Leinen“ und „Führen“. Versuche also Führer trotzdem Grenzen zu setzen und lasse nicht zu, dass ihr die Rollen tauscht, dass also dein Hund zum Führer wird.

Tipp 4: Belohnendes Training statt laut zu werden

Wenn du laut wirst oder mit deinem Hund schimpfst, ist das keine gute Grundlage. Es würde sich sogar negativ auf das Training und eure Beziehung auswirken. Versuche es stattdessen mit positiver Verstärkung, indem du ihm sein Lieblingsleckerli gibst, während du ihn z.B. kurzzeitig an der lockeren Leine führst. 

Tipp 5: Hilfsmittel nutzen

Natürlich gibt es auch effektive Trainingseräte, die du nutzen kannst:

  • Clicker: Als Zusatz zum Leckerli hast du mit Hilfe eines Clickers darüber hinaus die Möglichkeit, sehr gute Resultate zu erzielen. Der Click mit einem Leckerli dient als Belohnung, wenn dein Hund erwünschtes Verhalten zeigt.
  • Die passende Leine: Flexi-Leinen sollten nur bei trainierten und erfahrenden Hunden angewendet werden. Bei einem erwachsenen Hund, der gerade trainiert wird, sollte eine lockere, verstellbare und im besten Fall 2 Meter lange Leine benutzt werden.

Tipp 6: Richtige Trainingsumgebung

Achte auf eine ruhige Umgebung. Sie sollte deinen Hund wenig ablenken. Du kannst auch erstmal klein anfangen und dich langsam herantasten. Beginne das Training zu Hause oder auf einer Fläche, die deinem Hund vertraut ist.

 

Fazit

Leinenführung zu üben ist auf jeden Fall kein Zuckerschlecken. Es erfordert viel Fleiß, aber die Arbeit lohnt sich auf Dauer. Das Training ist anspruchsvoll, macht aber auch viel Spaß und schweißt Hund und Halter*in zusammen. Am wichtigsten ist es, deinen Hund zu verstehen, um darauf basierend ein individuelles Training abzustimmen. Positives Hundetraining führt zu Erfolgen. Von einem Training mit Druck und Zwang ist abzuraten. 

Wenn du dir unsicher bist, welches Training zu deinem Hund passt und wie du die Hilfsmittel nutzen sollst, helfe ich dir sehr gerne weiter. Ich freue mich über deine Kontaktanfrage.

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